Kochen im Van

Dieser erste Beitrag über das Leben im Van möchte ich meinem jetzigen Zeitpunkt widmen. Da wir jetzt schon mehrere Monate unterwegs sind und auch schon vor ein paar Jahren eine kleine Tour gemacht haben, werden die nächsten Artikel bestimmt auch mal Anekdoten aus der Vergangenheit beinhalten. Jetzt möchte ich mich auf die letzten Monate in Bezug auf das Thema Kochen beschränken.

Ich finde dieses Thema sehr spannend, denn bevor ich selber im Van unterwegs war habe ich immer gedacht der Lifestyle ist nicht ganz so gesund. Man wird bestimmt nicht die Zeit und Lust haben gut zu kochen und kommt auch nicht immer an Lebensmittel, dachte ich. Pustekuchen! Wir kochen besser als zu Hause. Auf Gas zu kochen macht viel mehr Spaß als auf herkömmlichen Kochplatten und wir als Ofen benutzen wir einen Omnia (sieht aus wie eine Springbackform und lässt sich einfach auf den Gasherd stellen). Darin können wir dann Ofengemüse, Kartoffelgratain, Pizza, Kuchen, Brot etc. backen. Es fehlt also an nichts.

Als Arbeitsfläche benutzen wir unseren Tisch, was auch völlig ausreicht und eine Spüle ist direkt nebenan. Okay, es gibt keine Spülmaschine und spülen macht wenig Spaß, doch mit den ganzen verschiedenen Ausblicken lässt es sich gut aushalten. Zurück zum Wesentlichen. Wir haben einen großen und einen kleinen Topf, eine große und eine Kleine Pfanne dabei und uns hat es noch nie an weiteren Kochgefäßen gefehlt. Auch zwei große Schüsseln dürfen nicht fehlen, viermal Besteck und zweimal Teller und Schüsseln.

Wir haben trockene Essenssachen immer dabei. An Nudeln, Reis, Couscous, Dosentomaten, Mais, Kidneybohnen etc. fehlt es uns also nie. Im Gemüsekorb sind Zucchini, Tomaten oder andere gerade saisonalen Gemüsesorten vorhanden, sobald wir wieder einkaufen gehen.  Genau das gleiche im Kühlschrank. Parmesan, Ketchup, saure Gurken und andere Kleinigkeiten werden auch hier länger gelagert, Käse und andere Aufstriche kaufen wir meist frisch für die nächsten Tage. Wir achten natürlich darauf das Essen so zu verbrauchen, dass nichts schlecht wird.

Am Anfang unserer Reise haben wir uns vorgenommen jede Woche ein neues Rezept auszuprobieren, dass wir noch nicht kennen oder noch nie gekocht haben. Manchmal klappt’s, manchmal nicht, aber die Aktion bringt eine Menge Spaß. So haben wir uns zum Beispiel in der Bretagne Herzmuscheln gesammelt (Peche a pied) und diese in einer Weißweinsoße mit Rosmarin, Lorbeer und Fenchel gedünstet. Dazu gab es typisch schwarzes Baguette aus der Region. Ein anderes Mal gab es ganze Artischocken mit einer Bernadaise Sauce und in nächster Zeit werden es wahrscheinlich viele Tapas sein, da wir gerade Spanien bereisen. Diese Strategie kann ich jedem empfehlen- auch im Alltag kann dies eine gute Abwechslung schaffen.

Unsere Standardgerichte im Alltag (wenn man das Leben im Van so nennen kann) sind Nudelgerichte, Kartoffelgratain, Salate und Baguette, Quiche, Gemüsepfannen und Currys. Ich muss gestehen, dass wir sogar besser kochen und mehr Zeit dafür aufwenden, als zu Hause. Jedes Essen wird individuell und muss manchmal darauf abgestimmt werden, was gerade da ist. Immer wieder spannend und abwechslungsreich. Was eine große Bereicherung in unserer Van-Küche ist, ist unsere kleine Kräuterecke mit frischem Basilikum, Salbei und Minze und diverse getrocknete Kräuter, die natürlich nicht fehlen dürfen.

Zwei Kochplatten reichen meistens aus. Wir hatten schon Tage, an denen wir uns mehr Platz gewünscht hätten, um gleichzeitig Fleisch für Arved und Käse für mich zu brutzeln, aber irgendwie kommt man mit allem zurecht und auch nacheinander zu kochen ist kein Hals und Beinbruch. Zum Frühstück gibt’s bei uns ziemlich oft herzhafte Pfannenkuchen. Damit hält man auch den ganzen Tag ohne Essen aus und kann sich abends in Ruhe seine Abendmahlzeit zubereiten. Wir haben außerdem Olivenöl und Bratöl, Balsamico und diverse Weine dabei, um das Essen immer gut abzuschmecken und auf die Bedürfnisse des Gerichts einzugehen.

Schlussendlich ist das Kochen auf Tour nicht sehr anders als zu Hause. Der einzige positive Unterschied ist, dass man sich mehr Zeit für die Zubereitung und das Essen selber nimmt und dass die verschiedenen Regionen immer neue Köstlichkeiten bereithalten.

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